Die LACalytics 2018 Konferenz in Hamburg

Die LACalytics 2018 Konferenz in Hamburg

Die Organisation „Young Initiative on Foreign Affairs and International Relations (IFAIR)“ lud 18 Studierende und junge Berufstätige zur LACalytics 2018 Konferenz ein, die vom 20. bis 24. Oktober in Hamburg stattfand. Mit dieser Konferenz endete das „LACalytics 2018 Programm“, das vonseiten des Auswärtigen Amtes sowie der EU-LAK Stiftung unterstützt wurde. Das Ziel von LACalytics ist es, den Austausch junger Menschen aus Europa und der Lateinamerika-Karibik-Region (LAK) zu fördern.

Das Einzigartige ist dabei einerseits die junge Perspektive des Programms. LACalytics wird von Studierenden und jungen Berufstätigen organisiert. Zudem zielt das Programm darauf ab, eben dieser Gruppe eine Bühne zu bieten, um ihre Ansichten hinsichtlich der Beziehungen zwischen Europa und LAK auszudrücken. Darüber hinaus legt LACalytics Wert auf eine bi-regionale Perspektive. Die im Zuge des Programms publizierten Artikel behandeln Themen, die in beiden Regionen relevant sind.

Dies wird des Weiteren auf persönlicher Ebene umgesetzt, da die Artikel von zwei Autoren beziehungsweise Autorinnen gemeinsam geschrieben werden – jeweils ein/e Autor/in aus LAK und eine/r aus Europa. Die Artikel betonen, dass beide Regionen – trotz aller Unterschiede sowohl zwischen den als auch innerhalb der Regionen – ähnliche Herausforderungen zu lösen haben und voneinander lernen können.

Die Artikel behandeln dabei Themen von Politik und Wirtschaft, über Umwelt und Kultur bis hin zu Wissenschaft. Während der LACalytics Konferenz diskutierten die Teilnehmer/innen darüber, was ihrer Ansicht nach die relevantesten Themengebiete in Europa und LAK sind. Zuerst kam die Sprache dabei auf Menschenrechte, soziale Inklusion und Risiken für die Demokratie. Die Artikel thematisieren dabei Modelle zweisprachiger Bildung für sprachliche Minderheiten, Geschlechterideologie, Gesellschaftskritik in Populärkultur, sowie die Rolle regionaler Organisationen bezüglich autoritärer Tendenzen in ihren Mitgliedsstaaten. Sie kamen zu dem Entschluss, dass Europa und die LAK-Region sowohl Minderheitsrechte stärker beschützen als auch Kommunikation und gegenseitiges Verständnis stärken müssen und regionale Organisationen stärker für den Schutz der Demokratie eintreten müssen.

Forschung bezüglich gender-inklusiver Finanzierung von Klimaschutzinitiativen leitet über zum zweiten Themengebiet über: Klimawandel und Nachhaltigkeit. Darüber hinaus wurden die Auswirkungen von Goldförderung auf Gesellschaft und Umwelt, Flutmanagement-Systeme und Projekte von Entwicklungsbanken zur Bekämpfung von Abholzung analysiert. Geschlechtergleichheit und damit die Stärkung der Rolle der Frau wurden als Erfolgsfaktoren identifiziert, ebenso wie die Berücksichtigung indigener Techniken und der Wissensaustausch zwischen den Regionen. Eine Analyse der Nachhaltigkeit von Lithiumbatterien kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass globale Herausforderungen globale Lösungen benötigen und man stets die gesamte Wertschöpfungskette betrachten müsse.

Darüber hinaus wurde die Verlagerung der globalen Machtdynamik, speziell die zunehmende Präsenz Chinas in der LAK-Region und deren Auswirkungen auf die EU-LAK-Beziehungen, weiteren Analysen unterzogen. Um makroökonomische Stabilität und enge politische Beziehungen zu garantieren, müssen Diversifizierung, Kommunikation und verstärkte technologische Zusammenarbeit gefördert, sowie angemessene rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Während der Konferenz führten die Teilnehmer/innen angeregte Debatten, deren Ergebnisse im Rahmen einer öffentlichen Abschlussveranstaltung vorgestellt wurden. Diese wurde von Vertretern des Auswärtigen Amtes, der EU-LAK-Stiftung, des Diplomatischen Korps, mehrerer Unternehmen und der Zivilgesellschaft besucht.

 

Dieser Artikel erschien ursprünglich in der Dezemberausgabe (2018) des Diplomatischen Magazins.

© Titelbild: IFAIR