Bericht Kamingespräch mit Ralf Retter

Bericht Kamingespräch mit Ralf Retter

In den Räumlichkeiten der Hertie School of Governance trafen rund 15 IFAIR-Mitglieder mit Dr. Ralf Retter zusammen, der als Referent im G8/G20 Sherpa-Stab im Bundeskanzleramt tätig ist. Das Kamingespräch fand nur kurz vor dem G8-Gipfel in Nordirland statt, so dass Retter unmittelbare Eindrücke von den Vorbereitungen wiedergeben konnte.

Einer kurzen Einführun102_4681g in Genese und Struktur der G8 folgte daher ein Überblick über die besonders brisanten Themen, die von den G8-Staaten momentan verhandelt werden müssten. Retter versuchte auch, eine kritische Evaluation der G8 vorzunehmen und betonte insbesondere, dass die G20 ein deutlich höheres Maß an Legitimität hätten, weil sie die momentanen wirtschaftlichen und politischen Gewichtungen und Entwicklungen in der Welt deutlich adäquater widerspiegelten. Als besondere Herausforderung beider Foren unterstrich Retter, bei jährlich wechselnder Präsidentschaft Kontinuität in den Themen zu wahren und dabei dennoch ein innovatives Aganda-Setting zu betreiben, das die Profilierung der einzelnen Präsidentschaften ermöglicht. Der große Vorteil der G8 und auch G20 sei jedoch, so Retter, dass Gespräche im informellen Rahmen stattfänden und persönliche Beziehungen für gemeinsames Handeln genutzt werden könnten.

In einem zweiten Teil des Kamingesprächs gab Retter Einblicke in seine eigene Karriere, die ihn vom BDI zunächst ins BMZ und schließlich in das Bundeskanzleramt geführt hatte.102_4688

Beim gemeinsamen Mittagessen gab Retter schließlich in lockerer Runde Einblicke in seinen Berufsalltag und persönliche Einschätzungen zur individuellen Karriereplanung. Als zentrale Einsicht vermittelte er, dass Fleiß zwar die Basis sei, daneben aber auch jeder zu einem gewissen Maß das Hazard-Prinzip unterlege. Netzwerke zu knüpfen sei zentral dafür, im entscheidenden Moment Chancen nutzen zu können.

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