IFAIR-Veranstaltung: Das Pulverfass

IFAIR-Veranstaltung: Das Pulverfass

Nahost-Experte Dr. André Bank spricht im Rahmen einer Veranstaltung der “Impact Group: Talk Around the World” an der Bucerius Law School in Hamburg über die aktuelle Lage in Syrien.

Seit drei Jahren tobt in Syrien ein verheerender Bürgerkrieg. Das Thema verliert, wie man an der instabilen Lage Iraks sehen kann, indes nicht an Brisanz. Daher lud die Hochschulgruppe „International Coffee Break“ Dr. André Bank am 23. Juni 2014 für einen Vortrag zum Thema „Drei Jahre Syrien-Konflikt: Kriegsdynamik und internationale Verflechtung“ ein.

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Der wissenschaftliche Mitarbeiter am Hamburger GIGA lebte für seine Dissertation selbst einige Monate in Syrien, sodass ihn die aktuelle Lage persönlich sehr berührt. Die ungewöhnlich heftige Eskalation der friedlichen Proteste während des Arabischen Frühlings erklärte er damit, dass Präsident Baschar al-Assad einen Machtwechsel wie in Libyen unbedingt vermeiden wollte. Doch inzwischen schienen die verschiedenen Gruppen nun nicht mehr vorrangig gegen den Diktator, sondern vielmehr gegeneinander zu kämpfen. Ein doppelter Stellvertreterkrieg: Hier würden sowohl regionale Konflikte um die Vormacht im Nahen Osten zwischen Kurden, islamischen Gruppen unterschiedlicher Radikalität und Israel ausgetragen; der westlichen Dominanz in der internationalen Politik stünden außerdem chinesische, russische und iranische Interessen entgegen. Der Konflikt machte bereits neun Millionen Menschen zu Flüchtlingen, wovon drei im Ausland auf ein Ende des Krieges hofften. Doch eine drastische Wende in der US-amerikanischen Außenpolitik, welche Bank für notwendig hält, sei nicht absehbar.

In der kleinen Runde verstand es Bank, die verschiedenen Interessen und Gruppierungen zu erklären, welche die Situation in Syrien so komplex und aussichtslos machen.

Isabella Naujoks