IFAIR als Inputgeber beim Seminar über „Krieg und Frieden“
Am 8. Mai 2019 wurde IFAIR’s Regionalleiterin für Subsahara Afrika, Katharina Lange, von der Akademie Frankenwarte in Würzburg als Referentin im Rahmen des Seminars „Krieg und Frieden – Wie sicher ist die Welt?“ eingeladen. Hierbei erhielten die Teilnehmer die Möglichkeit, sicherheitspolitische Herausforderungen und Perspektiven des 21. Jahrhunderts zu analysieren und diskutieren.
Katharina Lange hat ihre Präsentation zum Themenkomplex „Momentane Konfliktfelder in der Subsahara“ gehalten. Nach einem Überblick über die Region der Subsahara und einige ihrer Besonderheiten, sprach sie über Ressourcenkonflikte, Grenzkonflikte sowie religiöse Konflikte. Schließlich spielen gerade all diese Konflikttypen in der Region der Subsahara eine große (und letzterer eine immer größer werdende) Rolle.
Nach einer kurzen Videoeinführung des Themas Kindersoldaten hatten die Teilnehmer die Möglichkeit diese sensible Thematik in Kleingruppen zu diskutieren. Derzeit sind etwa 250.000 Kinder als Soldaten tätig, von denen ein Großteil in Subsahara Afrika lebt. Das sinkende Bewusstsein der Gesellschaft für die ausweglose Situation dieser Kinder führte zu einer lohnenswerten und sehr emotionalen Diskussion der Seminarteilnehmer untereinander.
Anschließend wurden zwei Konfliktfelder im Rahmen der Präsentation näher erörtert. Zuerst erhielten die Teilnehmer des Seminars einen Vortrag über den gewaltsamen Konflikt zwischen der anglophonen und der frankophonen Bevölkerung im Kamerun. Was im Jahr 2016 ursprünglich als friedliche Demonstration mit dem Ziel der Anerkennung der englischen Kultur und Sprache begann, eskalierte in der Folge schnell. Doch dies ist nicht der einzige Konflikt, den der Staat derzeit zu bewältigen hat. Eine weitere wachsende Bedrohung rührt von den Selbstmordattentaten der Terrororganisation Boko Haram her, deren Bombenangriffe mittlerweile die Grenze zu Nigeria überschritten haben und nun auch im Landesinneren des Kameruns angekommen sind. Anschließend wurde die aktuelle Krise in Simbabwe näher betrachtet. Nach einer Hyperinflation im Jahr 2008 stagniert sowohl die ökonomische als auch die politische Situation des Staates, was zu gewaltsamen Protesten der enttäuschten und mangelernährten Bevölkerung gegenüber dem Militär führt. Im Januar diesen Jahres eskalierten die Proteste insbesondere auf den Straßen der Hauptstadt Harare bis hin zu einer mehrtägigen Stilllegung des Internets.
Das Seminar war eine sehr interessante und einzigartige Erfahrung – sowohl für IFAIR als insbesondere auch für Katharina Lange selbst. Wir sind äußerst dankbar für die Einladung und würden uns auch in Zukunft über die Einladung zu weiteren Seminaren freuen um dort einen Input aus der Perspektive von jungen Initiatoren zu auswärtigen Angelegenheiten und internationalen Beziehungen zu geben.